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30. Januar 2025
Kärnten bekommt "Auffahrt" auf internationale Daten-Highways
Kärnten rückt ins digitale Herz Europas: Mit ‚ALPSiX‘, dem ersten Internet Exchange Point in Kärnten, entsteht ein zentraler Knotenpunkt für den Datenaustausch, der die Region direkt mit den größten Internet-Hotspots der Welt verbindet.
Digitales Infrastrukturprojekt erhöht Sichtbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts
„Man kann es vergleichen mit einer direkten Auffahrt auf eine stark frequentierte Autobahn quer durch die Welt. Nur ist es hier eine Datenautobahn, an die wir Kärnten anbinden“, zieht Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig einen Vergleich: „Kärnten wird damit zum digitalen Knotenpunkt im Alpen-Adria-Raum. Das ist ein wichtiger Schritt für den Wirtschaftssandort Kärnten und ein deutlicher Wettbewerbsvorteil anderen Regionen gegenüber. Damit werden völlig neue Branchen mit digitalen Anwendungen unseren Standort am Radar haben, die Sichtbarkeit Kärntens wird erhöht", so der Landesrat im Rahmen der Präsentation.
Ab 2026 soll der neue Zugangspunkt in Betrieb gehen. Dafür wird das Land im Wege der Breitbandgesellschaft (BIK) eine neue schnelle Datenverbindung – einen sogenannten Fiber-Ring – zwischen den Technologieparks in Klagenfurt (Lakeside Park) und Villach (High Tech Campus) durch das Rosental errichten. Genutzt wird dafür eine bereits bestehende Leerverrohrung, um die Bauzeit zu verkürzen. Im Norden des Wörthersees wird eine weitere Leitung entlang der Autobahn genutzt, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten und den Ring zu schließen. Dieser neue Fiber-Ring wird an eine internationale Datenverkehrstrasse nach Deutschland angeschlossen. Insgesamt 1,6 Millionen Euro soll alleine die neue Datenverbindung kosten. Die Anbindung der Flächen am Logistikcenter Austria Süd in Villach-Fürnitz sei gesichert, um zusammen mit der Koralmbahn ein stimmiges Gesamtpaket für den Standort zu erreichen.
„Bei manchen digitalen Anwendungen kommt es bereits auf den Bruchteil einer Millisekunde an. Daten, die aktuell noch weite Umwege durch fremde Knotenpunkte nehmen müssen und viel Zeit verlieren, können also schon bald direkt vor Ort in Kärnten verarbeitet werden. Das spart nicht nur Zeit, die Daten werden so auch lokal geschützt, was das Risiko von Ausfällen sowie Angriffen reduziert und die digitale Versorgungssicherheit in der Region erhöht. Damit wird der gesamte Datenverkehr in Kärnten künftig schneller, sicherer und unabhängiger“, erklärt Schuschnig. Beispielsweise für datengetriebene Geschäftsmodelle, für den Einsatz von autonome Anwendungen im Verkehr, oder auch im medizinischen Bereich seien neue Anwendungen möglich.
„Mit ‚ALPSiX‘ stärken wir Kärntens Position als Standort für Unternehmen, Forschung und Innovation. Unsere Mission ‚Wir bauen Verbindungen‘ wird damit konkret sichtbar: Wir schaffen Verbindungen – für globale Netzwerke, für regionale Entwicklungen und für eine digitale Zukunft, die alle Bereiche des Lebens betrifft“, so Christiane Holzinger, Aufsichtsratsvorsitzende der BIK.
Seitens der Wirtschaft wird dieses Projekt begrüßt. Martin Zandonella, Obmann der Sparte Information und Consulting der Wirtschaftskammer Kärnten, hebt die wirtschaftliche Bedeutung des Projektes hervor: „ALPSiX ist ein entscheidender Baustein für Kärntens Wettbewerbsfähigkeit. Mit einer direkten Anbindung an die globalen Daten-Hotspots wird Kärnten für Unternehmen und digitale Dienstleister enorm attraktiv. Neben den Kärntner Unternehmen profitieren auch internationale Datenunternehmen wie Cloud-Anbieter, Content-Plattformen oder Technologieunternehmen von der neuen Infrastruktur.“
Peter Schark, Geschäftsführer der Breitbandinfrastruktur Kärnten (BIK), hebt die Bedeutung des Projektes für die Region hervor: „‚ALPSiX‘ ist wie eine Schaltzentrale für den regionalen Datenverkehr. Es macht uns schneller, weil Daten keine Umwege mehr machen müssen, sicherer, weil sie lokal bleiben, und unabhängiger, weil wir den Datenverkehr in Kärnten selbst kontrollieren. Ein wichtiger Aspekt sei zudem der neutrale und unabhängige Betrieb. Wie andere weltweit führende Internet Exchange Points auch, wird ‚ALPSiX‘ nicht von einem kommerziellen Unternehmen betrieben, sondern von der Breitbandinfrastruktur Kärnten, einer Gesellschaft des Landes Kärnten, selbst. Diese Struktur stellt sicher, dass alle Netzwerke – von kleinen Unternehmen bis hin zu globalen Technologiekonzernen – faire Bedingungen vorfinden. „Neutralität und Unabhängigkeit sind der Schlüssel zum Erfolg. ‚ALPSiX‘ bietet allen Unternehmen und Netzwerken faire und gleiche Bedingungen und schafft damit die Grundlage für Sicherheit, Effizienz und globale Attraktivität“, so Schark.
Schuschnig fasst abschließend zusammen: „Mit ALPSiX bringen wir die digitale Welt direkt nach Kärnten – werden als Wirtschafts-, Arbeits- und Lebensstandort attraktiver und sichern uns einen klaren Vorsprung gegenüber anderen Regionen!
Weitere Informationen zu ALPSiX finden Sie künftig unter www.alpsix.net.
Kontakt & Information
Rückfragehinweis: Büro LR Schuschnig
9020 Klagenfurt am Wörthersee, Arnulfplatz 1
Redaktion: Stephan Habich
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