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2. September 2020

Ein Virus ist auch nur Code

Covid-19 beschäftigt uns alle, und es wird wohl noch einige Zeit so bleiben. Ein interessanter Aspekt wird hier behandelt.

Ein Virus ist auch nur Code

 

Covid 19 beschäftigt uns alle, und es wird wohl noch einige Zeit so bleiben. Einen interessanten Aspekt möchte ich hier behandeln. Das Virus SARS-CoV-2 hat einige Gemeinsamkeiten mit einem Computervirus. Es ist im Grunde genommen in erster Linie Code, der erst nach Einschleusen in ein System bzw. Zelle seine Aktivität entfalten und sich vermehren kann. Seine Ausbreitung erfolgt durch Befall neuer Systeme.

Auch der Kampf dagegen erinnert an traditionelle Antivirenprogramme. Das Virus muss zuerst erkannt werden, bevor befallene Zellen eliminiert werden können. Dies ist die übliche Aufgabe unseres Immunsystems. Impfungen unterstützen das Immunsystem beim Erkennen der Gefahr und lassen es sofort aktiv werden.

Eine elegantere Methode beim Kampf gegen Viren ist es natürlich, dieses gar nicht in das System eindringen bzw. keinen Schaden anrichten zu lassen. Lebewesen wie die Fledermäuse, welche bereits seit 50 Millionen Jahren einen Kampf gegen Viren führen, verfügen bereits über diese Methode. Sie haben eine genomische Immunität gegen zahlreiche Viren erlangt, interessanterweise auch durch Übernahme von Gensequenzen der Viren. Dadurch können sie diese zwar weiterverbreiten, nehmen aber selbst keinen Schaden.

Als Menschen haben wir natürlich keine 50 Millionen Jahre Zeit, auf diese Art Immunität zu erlangen. Neben der traditionellen Methode der Impfung erschließt sich uns aber in jüngster Zeit eine neue Möglichkeit. Denn neben der Suche nach einem Impfstoff geben die momentan in diesem Bereich eingesetzten enormen Geldmittel auch der Gentechnik Auftrieb. Es ist für Wissenschaftler sicher eine verlockende Option, mithilfe von Genhacking jene Immunität zu erlangen, über welche Fledermäuse bereits verfügen. An die Stelle der Keule könnte vielleicht die Genschere CRISPR treten.    

Gelänge dies, würden sich im Kampf gegen Krankheiten völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Natürlich könnten sich aber auch sofort neue Probleme ergeben. Ethische Fragen bezüglich der weiteren „Optimierung“ des Menschen beziehungsweise „Was passiert dann mit unserem Immunsystem?“ würden uns vor neue Herausforderungen stellen. Noch befinden wir uns ja in der „Keulenzeit“, aber wir sollten weitere Entwicklungen im Auge behalten. Sich rein der Evolution zu überlassen, ist für die Menschheit sicher kein gangbarer Weg. Wir haben nun mal den Göttern das Feuer gestohlen und müssen damit unseren Weg ausleuchten, ohne die Welt in Flammen zu setzen.  

Edmund Huditz

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