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23. August 2019

Alles Fake?

Judenpogrome, Hexenverfolgung, Geisterglaube, Wunder … Alles Konsequenzen von Fake News der Vergangenheit. Auch wenn eine Schiffsbesatzung nach einer langen ereignislosen Reise nach Hause kam, war es doch allzu reizvoll, zumindest von einer Begegnung mit Seeungeheuern oder Meerjungfrauen zu berichten. Wer konnte damals den Wahrheitsgehalt schon überprüfen?

Alles Fake?

Fake News einst und jetzt

Judenpogrome, Hexenverfolgung, Geisterglaube, Wunder …
Alles Konsequenzen von Fake News der Vergangenheit. Auch wenn eine Schiffsbesatzung nach einer langen ereignislosen Reise nach Hause kam, war es doch allzu reizvoll, zumindest von einer Begegnung mit Seeungeheuern oder Meerjungfrauen zu berichten. Wer konnte damals den Wahrheitsgehalt schon überprüfen? Und wie hätte andererseits Homer die Odyssee ohne solche Berichte schreiben können?

Spektakuläres weiterzuerzählen scheint ein fundamentales Bedürfnis des Menschen zu sein, um auch selbst etwas vom Glanz des Spektakels abzubekommen. Nach neuesten Erkenntnissen der Gehirnforschung kann es sogar so weit gehen, dass Menschen anfangen, selbst daran zu glauben. Man kann also nie erlebte Fake News ins Gedächtnis implantieren, und anschließend erfolgt noch eine Ausschmückung (vgl. David Eagleman, S26-27). Fakes kann man auch als Farbenspiele betrachten, mit welchen eine als grau erlebte Gegenwart oder Vergangenheit eingefärbt wird. Wahrscheinlich sind gerade in Zeiten, in denen Menschen persönlich wenig wirklich Aufregendes und Bedrohliches passiert, solche Fakes für viele die Rettung aus der Eintönigkeit und ersetzen eine anstrengende Sinnsuche in einer Massengesellschaft.

Ein anderer Aspekt sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Menschen bezeichnen gerne etwas als Fake, das sie nicht verstehen. Dies führt dazu, dass Politiker und Medien, welche sich einer sehr einfachen Sprache bedienen, von weniger gebildeten Menschen als glaubwürdiger angesehen werden als solche, welche komplexe Probleme mit komplexer Sprache zu erklären versuchen. „Einfache“ Menschen entwickeln häufig eine Abwehrhaltung gegen alles „Komplizierte“. Für sie ist das alles Fake, vor allem wenn es von „Intellektuellen“ kommt, gegen welche sie sowieso Vorbehalte haben, da sie nicht „ihre Sprache“ sprechen. Populisten machen sich das liebend gerne zunutze.  

Verantwortungsvolle Politiker und auch Wissenschaftler stehen hier vor einem Dilemma. Je gründlicher und detaillierter sie etwas erklären, desto weniger wird es verstanden. Dazu kommt noch, dass Menschen es lieber sehen, wenn ihre Meinungen und Vorurteile bestätigt werden. Die Versuchung ist daher groß, auf Populisten mit Populismus zu antworten, was für die Lösung von Problemen natürlich alles andere als zuträglich ist.

Die Unwissenheit und Leichtgläubigkeit von Menschen wurden von Politikern schon immergenutzt, um unter Anwendung von Fake News an die Macht zu kommen. Peisistratos erstürmte auf einem Wagen Athen, indem er neben sich eine als Athene verkleidete Frau setzte. Die Athener wurden überzeugt, dass es sich hierbei wirklich um die Schutzgöttin der Stadt handelte. Sie akzeptierten dieses Zeichen und erhoben Peisistratos zum Tyrannen (21.07.2019, URL:https://de.wikipedia.org/wiki/Peisistratos).

Die Die ältesten überlieferten Verträge der Menschheit beginnen mit der Anrufung von Göttern und mit der Aufzählung von Strafen, welche bei Vertragsbruch folgen würden. Die Assyrer hatten daher panische Angst davor, Verträge nicht einzuhalten, was für den Zusammenhalt des Staates ein großer Vorteil war und ihnen half, das erste Großreich der Geschichte zu etablieren. Sie sahen sich daher auch im Recht, vertragsbrüchig gewordene Aufständische auf brutalste Art zu bestrafen, was u.a. auch die Juden zu spüren bekamen. Sie bestraften ja dann praktisch im Namen der Götter. Und im Namen von Göttern wird ja auch noch heute gemordet, aber andererseits auch z.B. auf das Kreuz geschworen. Die Angst vor der Strafe bzw. der Hölle sollte und soll noch immer zivilisierend auf die Menschen einwirken. Mit der Geschichte von Adam und Eva wird den Menschen auch vor Augen geführt, welche katastrophale Folgen die eigene Neugier haben kann, das Nichtbeachten vorgegebener Regeln. Es wird für eine Gesellschaft viel komplizierter, wenn jeder Mensch vom Baume der Erkenntnis isst, alles infrage stellt und ungehorsam wird. Wenn wir heute eine Aufführung des Jedermann in Salzburg besuchen, dann erleben wir dort einen Menschen, den nicht der eigene Wille und moralische Überzeugungen leiten, sondern am Ende nur noch die Angst vor dem Teufel.

In der Menschheitsgeschichte mussten Menschen immer mehr glauben, als sie wussten. Zu hinterfragen und nachzuforschen war meist nicht möglich bzw. zu anstrengend. Der gemeinsame Glaube an etwas, und war es noch so absurd, war sogar identitätsstiftend und legte die Basis für Zivilisationen. Dies wird heute zumindest in Teilen der Welt schwieriger und könnte unsere Gesellschaft auseinanderdividieren, oder aber sie reifer machen, denn die Leichtgläubigkeit kommt der Jugend zunehmend abhanden. Ein Indiz dafür mag sein, dass Menschen über 65  fast 7-mal häufiger Fake News teilen als Junge (21.07.2019, URL: https://www.stern.de/neon/wilde-welt/facebook--aeltere-menschen-teilen-oefter--fake-news--im-netz-8526032.html). Wir verneigen uns immer weniger vor Heiligen und glauben meist nicht mehr an Wunder. Einschränkend muss hier allerdings angeführt werden, dass dies vor allem für gebildete Menschen gilt. Als Gegenbewegung gibt es noch immer diverse Sektenführer, die gerade durch die Absurdität ihrer „Religionen“ die Anhängerschaft an sich binden. Gruppenloyalität wird durch Absurdität viel besser erzeugt als durch Vernunft (siehe Harari, S.239).

Was aber ist Absurdität? Nähern wir uns dieser Frage vom anderen Ende, und kommen wir daher zur Pilatusfrage: „Was ist die Wahrheit?“ Dies ist zunächst einmal eine zutiefst philosophische Frage und sozusagen der Kontrapunkt zur Frage: „Was ist Fake?“ Als Mathematiker möchte man aber sofort anschließen: „Die Wahrheit wovon?“ Man möchte eine Aussage auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen können, und viele Menschen haben das über Jahrhunderte versucht. Die für uns heute absurde mittelalterliche Aussage, dass tausend Seelen im Himmel auf eine Nadelspitze passen, ist dann immerhin schon eine Aussage, die uns aber mit dem nächsten Problem konfrontiert. Weder für die Existenz von Seele noch Himmel haben wir handfeste Beweise, geschweige denn, welche Ausmaße sie haben. Kommen wir nun zur Nadelspitze. Das erscheint auf den ersten Blick einfacher, aber eben leider nur auf den ersten Blick. Dann erheben sich folgende Fragen: Welche Art von Nadel? Was genau ist die Spitze? Ist es das äußerste Atom? Ist es das äußerste Elektron? Und selbst wenn wir dieses identifizieren könnten, wäre es im nächsten Moment bereits ein anderes.

Auf Probleme wie dieses hatte man in der Vergangenheit eine einfache Antwort: Das Dogma! Wenn man etwas verstandesmäßig nicht mehr erklären konnte, aber unbedingt wollte, dass es wahr sei, erklärte man es zum Dogma. Je unglaublicher und damit absurder es war, desto stärker einte es die Schar der Gläubigen und war somit identitätsstiftend für eine Gruppe bzw. eine Glaubensgemeinschaft. Dogmen sind einfach sehr verlockend, denn den Mächtigen dienen sie dazu, ihre „Schäfchen“ auf Linie zu bringen, und den Regierten ersparen sie das eigene Nachdenken.

Ich habe dies hier so ausführlich behandelt, da wir heute natürlich noch immer mit Dogmen konfrontiert sind. Nur können aus Eigen- bzw. Gruppeninteresse in die Welt gesetzte Dogmen wie „Es gibt keinen Klimawandel!“ viel fatalere Auswirkungen haben als dies in der Vergangenheit z.B. beim Dogma von der „Unbefleckten Empfängnis“ Marias der Fall war, obwohl damit Maria so sehr in die Höhe gehoben wurde, dass man die anderen Frauen weiter unten halten konnte. Menschen kann man mit Dogmen regieren, das Klima nicht.

Was genau ist aber der Unterschied zu früher? Positiv betrachtet ist es heute viel leichter, Fake News und damit auch Dogmen zu enttarnen, aber andererseits lassen sie sich viel schneller verbreiten. Und die Bombardierung mit Fake News hinterlässt Spuren, führt zur Etablierung dogmenartiger Überzeugungen, selbst wenn wir dies bewusst gar nicht immer bemerken. Populisten nutzen das konsequent aus, besonders zur Erzeugung von Angst, denn im Angstzustand sind Menschen viel leichter lenk- und manipulierbar: „There is no room for facts when our minds are occupied by fear” (Rosling, S103). Gerade Fake News appellieren viel stärker an unsere Emotionen als an unseren Verstand. Fakten sind oft kompliziert und fad, Fakes dagegen lassen unsere Fantasie sprühen und füttern die Emotionen. Sie werden daher auch viel häufiger weitergeleitet als faktenbasierte Informationen (21.08.2019, siehe auch https://science.sciencemag.org/content/359/6380/1146). Soziale Netzwerke mit ihren Filterblasen sorgen für zusätzliche Dynamik in der Verbreitung von Nachrichten (21.08.2019, siehe auch http://social-dynamics.org/tag/sinan-aral/). Für unser Gehirn ist es dann Schwerarbeit, alles wieder ins richtige Lot zu bringen, sofern wir das überhaupt können und wollen!

Ein Beispiel für die Auswirkungen von Fake News und Filterblasen ist die Berichterstattung über die HPV-Impfung in Japan, was dazu führte, dass wegen Fake News in Kombination mit Fake Science die Durchimpfungsrate von 70% auf unter 1% sank und die aufdeckende Ärztin Riko Muranaka das Land verlassen musste (21.08.2019, https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/impfen/article/982308/folgenreiche-fake-news-hpv-impfung-japan-verteufelt.html).

Um nicht Opfer von Fakes zu werden, bedarf es der Voraussicht eines Odysseus, der sich am Schiffsmast festbinden ließ, um den Verlockungen der Sirenen nicht anheimzufallen, sich von ihrem Gesang aber trotzdem anregen zu lassen. Dieser Mast kann heutzutage wohl nur ein zeitgemäß gebildeter Verstand sein, der sich der Macht der Emotionen bewusst ist und der Fantasie trotzdem so viel Freiraum lässt, dass Kunst und Kultur gedeihen können (sieheEagleman, S132f).

Dies ist eine gewaltige Herausforderung an unser Bildungssystem. Denn als die Probleme der Zukunft mit den Problemen der Vergangenheit noch vergleichbar waren, konnte uns die Geschichte viel erzählen, was nicht bedeutet, dass wir viel gelernt haben. Aber heutzutage unterscheiden sich die Probleme unserer Zukunft oft sehr von den Problemen der Vergangenheit. Die Geschichte kann uns also weniger sagen, ja sie kann – falsch verstanden - sogar zum Ballast werden, denn wenn man mit dem Gesicht nach rückwärts gewandt in die Zukunft schreitet, stolpert man leicht.

Das „Unlearning“ des Alten wird oft zu einer Notwendigkeit, um sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Gerade Menschen mit großem Wissen fällt dies allerdings oft schwer, denn wer wirft schon gerne etwas über Bord, was er mit großem Aufwand erworben und durch oftmalige Nutzung gefestigt hat? Nur Neugier im wahrsten Sinn des Wortes, also die „Gier nach Neuem“ kann uns davor retten, im Alten stecken zu bleiben. Und indem wir die Neugier bei der Jugend erhalten und anregen, können wir uns davor behüten, Mauern vor unserer Zukunft aufzubauen. Neugier und ein kritischer Verstand, der bereit ist, alles zu hinterfragen und nicht auf Fakes hereinzufallen, könnten uns dagegen in eine spannende und erlebnisreiche Zukunft leiten, denn noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte gab es so viele Möglichkeiten, die Neugier zu befriedigen.

Damit diese Zukunft allerdings halbwegs friedlich verläuft, ist vor allem etwas besonders wichtig. Wie wir aus den bisherigen Ausführungen schon ersehen können, müssen wir lernen, den Einsatz von Fake News für politische Propaganda zu erkennen und ihr zu widerstehen. Dies ist eine herausfordernde Aufgabe, da wir uns evolutionsgeschichtlich eigentlich erst in der Phase von In- und Out-Gruppen befinden. So etwas wie ein echtes globales Mitgefühl gibt es noch kaum, und wir wären damit wahrscheinlich als Individuen auch überfordert. Deshalb fällt es politischer Propaganda noch immer sehr leicht, Menschen auseinanderzudividieren und die jeweils andere Gruppe zu dämonisieren und zu dehumanisieren. Sind wir der Propaganda einmal erlegen, so steuern die unglaublichsten Geschichten unsere Emotionen. Von den Kindsmordlegenden, die den Juden jahrhundertelang angedichtet wurden und Pogrome verursachten, bis zur Geschichte von den serbischen Kindern, welche im Zoo von Sarajewo von Muslimen den Löwen zum Fraß vorgeworfen worden wären, haben politisch gesteuerte Fake News unendlich viel Leid auf allen Seiten verursacht, denn mit der Entmenschlichung der Anderen haben sich auch immer die Täter entmenschlicht.  

Ein Ziel des Einsatzes von Fake News ist häufig die Verallgemeinerung. Dies ist eine sehr effektive Methode, da sie beim „Generalisierungsinstikt“ des Menschen ansetzt. Um die Welt überhaupt zu verstehen, muss der Mensch generalisieren. Dies geschieht schon beim Erlernen der Sprache, z.B. beim Wort „Ausländer“. Je mehr Ausländer das Kind in seiner Prägungsphase in ihrer Unterschiedlichkeit kennenlernt, desto weniger wird das Wort mit negativen Emotionen „aufgeladen“. Menschen dagegen, die oft kaum persönliche Erfahrung mit Ausländern haben, lassen sich durch einzelne Berichte und Fake News leicht zu Verallgemeinerungen hinreißen. Sie erliegen damit dem „Generalisierungsinstikt“ (siehe auchRosling, S.146f). Politisch gesteuert kann dann dieser Instinkt leicht dazu genutzt werden, eine fanatisierte In-Gruppe gegen eine Out-Gruppe aufzuhetzen. Wahre Interessen und Machtgelüste können damit leicht camoufliert werden.

Während man zu Abraham Lincolns Zeit noch meinte, in einer Demokratie würden schlechte und korrupte Regierungen sowieso bei der nächsten Wahl abgewählt, funktioniert das heutzutage oft nicht mehr, falls es diesen Regierungen gelingt, die Kontrolle über die Medien und das Internet zu erlangen. Mit gezielt eingesetzten Fake News werden dann ständig Krisenszenarien erzeugt und alle Probleme anderen in die Schuhe geschoben (siehe Harari, S.12f). Menschen, die dieses Spiel durchschauen, bleiben meist in der Minderheit und sind Schikanen ausgesetzt, was wiederum potenzielle weitere Kritiker bewusst oder unbewusst abschreckt. Es ist einfach viel bequemer, an die von der Regierung vorgegebene Darstellung zu glauben.

Der Großteil der Menschheit lebt außerdem sowieso mit multiplen „Wahrheiten“ und setzt sie „situationselastisch“ nicht nur in der Politik, sondern auch gegenüber der Umwelt ein. Im Unterschied zu Computern laufen unsere Gehirne im ständigen Konfliktmodus, dem Konflikt unterschiedlicher Emotionen und Bedürfnisse, von denen aber bei weitem nicht alle ins Bewusstsein vordringen. Selbst nach einmal getroffenen Entscheidungen kommt das "Hätte ich doch ...". Menschen ahnen zwar in vielen Fällen die „richtige“ Wahrheit, muten sich diese aber kaum zu, da diese sie sich selbst und den Mitmenschen gegenüber entfremden könnte. Wer möchte schon ohne Glaubenssätze, Ideologien und Riten aus- und zusätzlich mit anderen in Konflikt kommen? Ingeborg Bachmann hat zwar gemeint, dass die Wahrheit dem Menschen zumutbar sei, aber will sich der Mensch diese auch zumuten, und hat diese Zumutung Ingeborg Bachmann selbst glücklich gemacht?

Zusätzlich kommen immer wieder die Zweifel, ob es die „richtige“ Wahrheit überhaupt gibt. Zur Beantwortung möchte ich als Versuch das folgende Bild bemühen. Stellen wir uns Menschen wie Ameisen vor, welche auf einem Gummiband krabbeln. Viele krabbeln einfach auf und ab. Die Wahrheitssuchenden krabbeln immer in eine Richtung, denn instinktiv wissen sie, dass dort die Wahrheit zu finden sein könnte. Jedes Mal, wenn sie glauben, dem Ziel schon sehr nahe zu sein, wird das Gummiband wieder in die Länge gezogen. Es klingt frustrierend, aber immerhin sind einige Ameisen ihrem Ziel viel näher als andere. Der Abstand zu jenen, die ganz am anderen Ende sind, vergrößert sich aber ebenfalls, was für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein Problem darstellt. Mathematisch betrachtet befinden wir uns hier im Reich der Topologie, der „Theorie der Gummiräume“. Vielleicht gibt es eines Tages ja so etwas wie eine „Relativitätstheorie der Wahrheit“. Zwischenzeitlich müssen wir uns damit abfinden, dass die Grenzen unserer Sinne und unseres Verstandes auch die Grenzen unseres Erkenntnisraumes sind.

Was kann uns für die Zukunft Hoffnung geben? Nun, einen Lichtblick habe ich bereits erwähnt. Die Jugend ist gegenüber Fake News und Überlieferungen weitaus kritischer eingestellt, als meist geglaubt wird. Und wenn Schulen ihre Bildungsaufgabe ernst nehmen, dann werden sie sich diesem Thema in Zukunft noch viel intensiver widmen. Dabei könnten wir uns folgende Leitsprüche zu Herzen nehmen:
„Erforsche dich selbst, denn wie willst du die Welt erkennen, wenn du dich nicht selbst kennst?“
„Säubere dabei immer wieder deine Brille, denn je eingeschränkter dein Blickfeld, desto energischer wirst du für Wahrheit halten das Wenige, das du siehst.“
„Wenn alle nur noch dem Schein nachlaufen, dann wird die Unehrlichkeit zum Erfolgsrezept!“

Seien wir daher ehrlich, zu uns und zu den Anderen. Lassen wir uns auch nicht unüberlegt zu Entscheidungen hinreißen: „If you cannot afford to waste time – you will never find the truth“ (Harari, S.221). Und noch immer – und trotz allem - gilt der Leitspruch Immanuel Kants zur Aufklärung: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ (21.07.2019, URL:  https://de.wikipedia.org/wiki/Sapere_aude)

Kommen wir zum Abschluss noch zum Kern unserer Ausgangsfrage: „Alles Fake?“ Viele Menschen haben sich schon darüber den Kopf zerbrochen, ob wir uns nicht sowieso in einer Art Matrix befinden und das Leben nur träumen. Darauf kann ich nur eine sehr persönliche und nach so viel Ernst etwas humorige Antwort geben: Wäre das Leben ein Traum, dann würde man öfters im Lotto gewinnen! Da dies den meisten von uns noch nicht passiert ist, halte ich es mit der Wahrscheinlichkeitstheorie und antworte: „Höchstwahrscheinlich nicht!“

Edmund Huditz, August 2019

 

Literaturverzeichnis

Eagleman, David: The Brain. Edinburgh: Canongate Books, 2016
Harari, Yuval Noah: 21 Lessons for the 21st Century. London: Penguin, 2018
Rosling, Hans: Factfulness. London: Sceptre, 2018

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E-Mail: edmund.huditz@bildung-ktn.gv.at  Mobile: +43 (0) 664 3057055

Mag. Sonja Morak
eEducation Bundeslandkoordination VS
E-Mail: sonja.morak@eeducation.at

Herbert Rainsperger
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