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21. Mai 2019

Abschluss des Kärntner Schulprojekts - Digital Flipped Classroom

In sechs Klassen an Kärntner Schulen wurden in der Zeit zwischen September 2018 und Februar 2019 medienpädagogische Workshops durchgeführt. Projektleiterin Assoc.-Prof. Mag. Dr. Caroline Roth-Ebner blickt auf ein erfolgreiches Projekt zurück.

Im Bild: Ein Schüler erklärt einen Fake-News-Artikel auf dem iPad

 

Flipped Classroom ist der Titel eines medienpädagogischen Projekts, das vom Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt durchgeführt und vom Land Kärnten im Rahmen des Digitalen Jahres 2018 finanziert wurde. Projektleiterin Assoc.-Prof. Mag. Dr. Caroline Roth-Ebner folgend war das Projektziel, die Medienkompetenzen von Kärntner Schülerinnen und Schülern zu fördern. Jugendliche sind als so genannte „digital natives“ hineingeboren in eine Welt, die von der Digitalisierung durchdrungen ist. Digitale Medien wie Smartphones, Laptops und Tablets werden von ihnen wie selbstverständlich genutzt. Eine rein instrumentelle Nutzungskompetenz reicht jedoch nicht aus für einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien. Umfangreiche Fähigkeiten, aber auch Wissen und Werteinstellungen müssen entwickelt werden, um den komplexen Herausforderungen einer „digitalen Gesellschaft“ gewachsen zu sein. Dies beinhaltet etwa kommunikative, gestalterische und kulturelle Kompetenzen, aber auch das Wissen über die rechtlichen und wirtschaftlichen Bedingungen sowie sozialen Auswirkungen von Medien. Eine Medienkompetenzförderung, die diesen Ansprüchen gerecht wird, muss bei den Heranwachsenden selbst ansetzen und ihre Interessen und Motivation aufgreifen. Besonders geeignet für diese Zielsetzung ist der Ansatz der Peer-Education. Bei dieser Lernform entstammen Lernende und Lehrende derselben Generation und treffen in einem unhierarchischen Setting „auf Augenhöhe“ aufeinander. Die dadurch entstehenden niedrigschwelligen Lernszenarien fördern die Partizipation am Lernprozess. Das Projekt Flipped Classroom basiert auf diesem didaktischen Ansatz. Die fortgeschrittenen Schüler/innen schlüpfen selbst in die Rolle von Experten/Expertinnen und „unterrichten“ Peers aus Partnerklassen. Dadurch werden Lernerfahrungen auf beiden Seiten erreicht: Die fortgeschrittenen Schüler/innen, welche die Lehreinheiten gestalten, reflektieren ihren Medienumgang und eignen sich neue Fähigkeiten im Umgang mit Medien an. Die Schüler/innen der Partnerklassen nehmen an den niedrigschwelligen Unterrichtseinheiten aktiv teil und erfahren Neues von den Peers.

Projektkoordinator und Medienpädagoge MMag. Dr. Andreas Hudelist führte in der Zeit zwischen September 2018 und Februar 2019 medienpädagogische Workshops in sechs Klassen an Kärntner Schulen durch, in denen der Peer-Unterricht vorbereitet wurde. Danach unterrichteten die so vorbereiteten Schüler/innen Partnerklassen aus der gleichen oder niedrigeren Schulstufen. Am Projekt beteiligt waren insgesamt zwölf Klassen aus folgenden Schulen: Volksschule 1 Feldkirchen, NMS 10 Klagenfurt, VS 8 Rennerschule Klagenfurt, Zweisprachige BHAK Klagenfurt (HAK-TAK) und BG|BRG Mössingerstraße Klagenfurt.

Das Projekt wurde nach Abschluss wissenschaftlich evaluiert. Den Ergebnissen zufolge ist der Ansatz der Peer-Education sehr gut für die Medienkompetenzförderung und Wissensvermittlung im Rahmen digitaler Mediennutzung geeignet. Für die unterrichtenden Schüler/innen bedeutet das Auftreten als Expertinnen und Experten ein Empowerment; die „unterrichteten“ Schüler/innen freuten sich, in einem unhierarchischen Setting zu lernen, wie die Aussage einer Schülerin nach dem Workshop illustriert: „Da hört man viel besser zu als wenn der Lehrer etwas erzählt.“

Kontakt & Information

Assoc. Prof. Mag. Dr. Caroline Roth-Ebner
Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft

Universität Klagenfurt
Universitätsstraße 65-67, 9020 Klagenfurt, Austria
T +43 (0) 463 2700 1811
caroline.roth@aau.at

 

Bildnachweis:

Foto: aau

Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Universitätsstraße 65-67
9020 Klagenfurt am Wörthersee

www.aau.at

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