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27. September 2018

5G Playground Carinthia

Es ist in aller Munde. In wenigen Tagen startet die Auktion um 5G - die neue, schnellere und leistungsfähigere Netztechnologie der Zukunft.

5G Playground Carinthia

Im Herbst 2017 gab das Bundesministerium für Verkehr, Innovation & Technologie den Startschuss für Kärnten als erste 5G Testregion in Österreich. Unter dem Namen „5G Playground Carinthia“ wird zukünftig heimischen Betrieben in einem Labor im Lakeside Science & Technology Park in Klagenfurt ermöglicht, neue Produkte und deren Einsatzgebiete mit 5G zu testen, zu erproben und zu erforschen.

5G ist in aller Munde, doch was bedeutet es für den Konsumenten und die Wirtschaft. Derzeit ist die Nachfolgetechnologie von LTE* noch in der Erprobungs- und Erforschungsphase. Unsere aktuelle mobile Kommunikation befindet sich in der 4. Generation. Mitte der 90er Jahre war es ein Highlight mobil zu telefonieren und mobil erreichbar zu sein. Heute sind unsere Anforderungen gestiegen und wir werden immer mehr Nutzer im Netz. Wir möchten telefonieren, surfen, Bilder versenden und benötigen dafür immer schnellere Datennetzwerke und eine flächendeckende und verdichtete Infrastruktur. Wie aufgeschmissen sind wir doch, wenn das Internet „zu langsam“ ist oder wir kein Netz haben und das ist nur die Sichtweise der Konsumenten. Größer ist die Herausforderung für unsere Industrie, unsere Gewerbebetriebe und Unternehmen. Im Wettlauf mit der weltweiten Digitalisierung und vor der 4.ten industriellen Revolution brauchen auch sie mehr „Power und Leistung“ vom Netz. 5G ist daher für die Wirtschaft ein notwendiger Faktor, um wettbewerbsfähig und effizient zu bleiben.

Das Ziel der österreichischen Bundesregierung ist es, mit dem Jahr 2020 5G als neuen Standard flächendeckend in Österreich anbieten zu können. Als innovatives Technologieland im Süden Österreichs hat Kärnten die Möglichkeit, sich mit dem 5G Playground Carinthia an der Entwicklung, der Erforschung und dem Ausbau von 5G aktiv zu beteiligen und durch die Installation von 5G, Kärntner Forschungseinrichtungen und Unternehmen einen massiven Wettbewerbsvorteil anzubieten.

Was macht der 5G Playground Carinthia?
Im Klagenfurter Lakeside Science & Technology Park entsteht in Kooperation mit den Lakeside Labs, der Alpen Adria Universität, der Fachhochschule Kärnten und dem Joanneum Research (Institut für Robotik) eine 5G Infrastruktur mit glasfaserschnellem Internet, um die neue Technologie unter Realbedingungen zu erforschen, zu erproben und als Prototyp auf Herz und Nieren zu testen.
In Vorbereitung sind Projekte rund um selbstfahrende Autos, intelligente Drohnen und vernetzte Robotersysteme. Getestet werden unter anderem Reaktionsgeschwindigkeiten, diverse Manöver unter verschiedensten Rahmenbedingungen, mögliche technische Herausforderungen und Problemstellungen im realen Einsatzfeld. Hier spielt vor allem die „Energieeffizienz“ in der Datenübertragung noch eine große Rolle, an welcher noch gearbeitet wird.

Einsatzgebiete von 5G?
5G hat, wie man sieht, verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten. Es soll 100 Mal so schnell wie LTE sein. Grundsätzlich wird es eine Bereicherung in den technologischen Service- & Produktionsbereichen sein, bei welchen Echtzeit-Übertragungen eine große Rolle spielen. Zum Beispiel für Drohnenflüge im Katastrophen-Einsatz. Hier forscht die Alpen Adria Universität Klagenfurt gerade unter dem Titel „Algorithmen für Multidrohnensysteme im Katastrophenschutz“.

Ebenso widmet man sich am 5G Playground Carinthia der auf der Technologie basierenden Maschinen-Interaktion im Rahmen der Digitalisierungswelle von Industrie und Produktion. Hier liegt der Fokus auf der drahtlosen Vernetzung und der zuverlässigen Steuerung von Maschinen zur Effizienzsteigerung in der Produktion.

Was hat Kärnten davon?
Mit der Testregion hat Kärnten als Technologie- & Forschungsland eine klare Vorreiterrolle eingenommen. Kärntner Unternehmen profitieren von diesem einzigartigen Vorsprung in den kommenden Jahren. Der 5G Playground Carinthia stärkt Kärnten als Heimat von Innovation & Entwicklung und ermöglicht der Kärntner Wirtschaft eine frühzeitige Entwicklung und Erprobung von Produkten und Anwendungen mit 5G Standards.

 

Wissenswertes:

4. Generation
LTE bedeutet „long term evolution“ und ist die 4.te Generation (4G) eines Mobilfunknetzes, welches 2012 in Österreich eingeführt wurde und aktuell angeboten wird. LTE basiert auf IP-Paketen, in welche die Sprache verpackt wird. IP Datenraten von bis zu 3000 Mbits/s im Downlink und bis zu 1500 Mbits/s im Uplink sind möglich.

3. Generation
UMTS bedeutet „universal mobile telecommunication system“ und war die 3.te Generation(3G) unserer Mobilfunknetze. UMTS basiert auf Codekanälen, welche die Sprache komprimierten und so übertrugen. Smartphones konnten damit eine maximale Surfgeschwindigkeit von bis zu 42Mbit/s erreichen.

2. Generation
GSM bedeutet „Global System for Mobile Communication“ war ein Telekommunikationsnetz, mit dem man telefonieren und im Internet surfen konnte. Es war die 2.te Generation unserer Mobilfunknetze in Österreich, welches 1994 in Betrieb genommen wurde . Anfangs war nur Telefonie möglich, später kam der SMS (Short Message Service) Dienst dazu. GSM war das erste digitale Kommunikationsnetzwerk.

1. Generation
Alles begann mit der 1.ten Generation. Eine damals noch analoge Funkschnittstelle, mit welcher man ausschließlich telefonieren konnte. Die Sprachübertragung erfolgte über das sogenannte A-Netz (1958) bzw. B-Netz (1972) und schließlich C-Netz (1986). Beim A-Netz mussten die Verbindungen noch per Hand vermittelt werden. Ab dem B-Netz konnten die Teilnehmer selbst wählen. Das C-Netz konnte aktive Funkverbindungen beim Wechsel einer Funkzelle weiterreichen.

Bildnachweis:

Iaremenko Sergii/ shutterstock.com

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